29 November 2018 – Nachhaltig erfolgreiche Unternehmen investieren in ihr Geschäftsmodell, richten es an den Kundenwünschen aus und achten auf solide Finanzstrukturen. Investitionen in das Produktivvermögen, in gut ausgebildete Mitarbeiter und anpassungsfähige Organisationprozesse bilden gemeinhin das Rückgrat für unternehmerisches Wachstum.
Bereits jetzt und nicht erst in der nahen Zukunft sind es jedoch die Investitionen in digitale Vermögenswerte, die über die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen mitentscheiden werden. Dabei unterscheiden sich digital assets ganz wesentlich von anderen betrieblichen Vermögenswerten. Die Werthaltigkeit bemisst sich dabei nicht in einem linearen Bezugsrahmen von Anschaffung, betrieblicher Nutzung und Abschreibung, sondern in der Fähigkeit zur digitalen Vernetzung mit Lieferanten, Kunden und sogar Mitarbeitern.
Der wahre Wert von digitalen assets liegt weniger in der Aufbereitung großer Datenmengen und der ansteigenden Informationsflut durch immer neue Kennzahlensysteme. Es ist vielmehr die Fähigkeit von Unternehmen, in Echtzeit und zu niedrigen Transaktionskosten Informationen mit der Außenwelt zu teilen und diese in die internen Workflow- bzw. Entscheidungsprozesse zu integrieren.
Im Beschaffungswesen und in der Logistik automatisieren digitale Nutzungsprofile die Dispositionsprozesse und vernetzen diese mit den Steuerungsparametern in der Produktion. Auf veränderte Kundenwünsche reagieren die produktiven Auslastungskoeffizienten, die jeweils über eine kundenseitige Betriebsmittelbedarfssteuerung gespeist werden.
Und auch im Finanzwesen führt die Anbindung an elektronische Systeme zu besseren Ergebnissen und niedrigeren Kosten im Devisenmanagement, der Zinsabsicherung und der Beschaffung von Kreditmitteln. Finanzintermediäre wie Banken und auch Agenten wie zum Beispiel Großhändler werden daraufhin den Kernbereich ihres eigenen Geschäftsmodells verändern müssen. Um im digitalen Wettbewerb nicht abgehängt zu werden, muss ein digitales Wertschöpfungskonzept im Unternehmen verankert werden. Neben einem geschäftsmodelladäquaten ERP-System, der Definition von Schnittstellen und dem Sourcing-in von prozessrelevanten Daten gilt es vor allem ein Bewusstsein im Unternehmen zu schaffen, dass eine digitale Prozesslandschaft die sogenannten betrieblichen Blindleistungen um mehr als die Hälfte reduzieren kann.
Die Entlastung von quälenden innerbetrieblichen Abstimmungs- und Routineprozessen kann dabei für Mitarbeiter ebenso wertvoll sein wie das digital vernetzte Home-Office.